10/8/2017
Soziale Kompetenzen trainieren!
Kompetenz ist etwas, das Menschen befähigt. Es sind Handlungskompetenzen, also Ausprägungen des Individuums, das zum Handeln befähigt. Man unterscheidet diesen Bereich der Handlungskompetenzen in Selbstkompetenz, Fachkompetenz, Methodenkompetenz und Sozialkompetenz. Das Individuum steht als Lernender im Fokus. Dieses Lernen ist aber ein aktiver, konstruktiver und gleichermaßen selbstgesteuerter Prozess. Kompetenzen können sich in drei Ebenen unterscheiden. Zuerst in die formale Kompetenz, die einer Person eine spezielle Befugnis erteilt. Hier ist zum Beispiel der Schulabschluss als eine formale Kompetenz zu nennen. Weiterhin gibt es die Kompetenzen, gemessen an Wissen. Bleiben wir im Bereich der Schule, sind es hier Ausprägung von Wissen gemessen an Schulnoten. Die dritte Ebene spricht nun Kompetenzen auf personaler Ebene an. Somit sind persönliche Merkmale und Fähigkeiten gemeint. Diese sozialen Kompetenzen sind Fertigkeiten, die für ein zufriedenstellendes Zusammenleben nötig sind. Sie werden daran gemessen, in wieweit Aufgaben gelingend bewältigt werden können. Essenziell geht es um soziales Handeln, um richtige Kommunikation, die für das Gegenüber verständlich ist und das gemeinsame Interagieren. Hierunter versteht man die Befähigung und Bereitschaft, soziale Beziehungen herzustellen, diese zu pflegen und mit ihnen im Austausch zu stehen. Sie umfasst Eigenschaften wie solidarisch und tolerant zu handeln, Teamfähigkeit, Empathiefähigkeit, Konfliktfähigkeit, Gemeinschaftssinn, Hilfsbereitschaft und Kommunikationsfähigkeit (vgl. Lehmann/ Nieke, 2000:4). Diese Qualifikationen schließen Entwicklungsziele ein, so dass soziale Kompetenzen in ihrer jeweiligen Eigenschaft zu Schlüsselkompetenzen einer gelungenen Sozialisation werden. Der Kompetenzerwerb befähigt den Menschen zur eigenständigen Lebensführung und stellt das Individuum in den Fokus, welches durch ein Repertoire an Kompetenzen Lebensaufgaben erkennen und bewältigen kann. Soziale Kompetenzen sind komplex und nehmen im Entwicklungsverlauf in ihrer Komplexität immer weiter zu. Es umfasst eine Vielzahl von Fähigkeiten, die spezielle Teilfertigkeiten voraussetzen. Diese Teilfertigkeiten sind eine differenzierte soziale Wahrnehmung, eine komplexe soziale Urteilsfähigkeit und ein umfassendes Repertoire an sozialen Handlungsweisen. (vgl. Jugert et al., 2011:12) Soziale Kompetenzen sind gut trainierbar und beeinflussen die Akzeptanz anderer, den Schulerfolg sowie die berufliche Karriere. Sozial kompetente Menschen sind sozial akzeptierter und weisen vielfältige Schutzfaktoren auf, die vor psychosozialen Krisen oder psychischen Krankheiten schützen können (vgl. Jugert et al., 2011:12). Diese Widerstandfähigkeiten sind von großer Bedeutung. Ressourcen werden genutzt, um eine optimale Entwicklung zu ermöglichen. Klieme zitiert Weinert bezüglich sozialer Kompetenzen:
„die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können.“ (Rohlfs 2008:19)
Soziale Kompetenzen sind individuelle Fähigkeiten, die einzelnen Individuen zugeschrieben werden und lassen sich unter Kommunikationsfähigkeit, Kooperations- und Koordinationsfähigkeiten, Konfliktfähigkeit, Teamfähigkeit, Empathie, Sensibilität, interpersonale Flexibilität und Durchsetzungsfähigkeiten fassen (vgl. Rohlfs, 2008: 20).