Kurt Hahn und die Erlebnispädagogik

24/7/2015

Die Erlebnistherapie nach Kurt Hahn

Kurt Hahn geboren 1886, gestorben 1974.Er war Privatsekretär des letzten deutschen Reichskanzlers Prinz Max von Baden und gründete mit ihm zusammen 1920 das koedukative Landerziehungsheim Schloß Salem.Bis zu seiner Verbannung 1933 ist er Leiter dieser Schule. Zwischen 1934 und 1953 gründet und leitet er im Exil in Schottland die „British Salem School“
1938 wird Kurt Hahn englischer Staatsbürger.In den Jahren 1940 bis 1953 gründet er Einrichtungen wie Kurzschulen oder die „Outward Bound Sea School“.1953 kehrt Kurt Hahn aufgrund schwerer Krankheit zurück nach Salem.Die Philosophie Kurt Hahn:Kurt Hahn fokusiert die Förderung und Unterstützung der Charakterbildung junger Menschen. Diese hält er für notwendig, aufgrund eines immer größeren Mangels an Sozialkompetenzen, die aus den Lebensbedingungen der neuen modernen Gesellschaft entstehen.Er beklagt 4 Mangelerscheinungen:

  • Verfall menschlicher Anteilnahme – oberflächliche Umgangsformen
  • Verfall der Sorgsamkeit – Entstehung einer „Wegwerf Gesellschaft“
  • Verfall der körperlichen Tauglichkeit
  • Verfall der Initiative

Aus diesen Mangelerscheinungen resultieren die Elemente der Erlebnistheraphie Kurt Hahn`s:

  1. DER RETTUNGSDIENST - Erlernen der Hilfsbereitschaft, des Erbarmens und der Anteilnahme. Es soll gelernt werden, gebraucht zu werden und zu erkennen, dass man helfen kann.
  2. DAS PROJEKT - Erlernen technischer, handwerklicher und geistiger Fertigkeiten und das gleichzeitige Erkennen eigener Stärken und Schwächen.
  3. DAS KÖRPERLICHE TRAINING - Entwicklung eines eigenen Körpergefühls. Kondition, Mut, Vitalität und Überwindungskraft sollen die Willensstärke erweitern.
  4. DIE EXPEDITION - Es soll eine Selbstüberwindung stattfinden, die persönliche Initiative soll ergriffen werden. Gemeinsam im Team wird vorbereitet, durchgeführt und nachbereitet, um das gemeinsame Ziel zu erreichen.