8/8/2017
Historischer Einstieg in die Erlebnispädagogik
Die Thesen der Erlebnistherapie Kurt Hahns werden bei Heckmaier/Michl (2012) wie folgt beschrieben:
1.Verfall der Fitness und körperlichen Tauglichkeit:
Ursachen: Moderne Fortbewegungsmethoden, z.B. Auto, Moped, Zug, Fahrstuhl.
2.Verfall der Initiative und Unternehmungslust:
„Spektatoritis“, eine Krankheit, die durch die neuen Medien Fernsehen und Radio bewirkt werden.
3.Verfall der Fantasie und Erinnerung:
Rastlosigkeit des heutigen Menschen, die wachsende Angst vor Stille, Einsamkeit, Besinnung.
4.Verfall der Sorgsamkeit und Vertiefung:
Die schwindende Bedeutung des Handwerks, die zunehmende Sucht nach schnellen Resultaten und bequemen Lösungen.
5.Verfall der Selbstzucht und Entsagung:
Materieller Wohlstand, leichter Zugang zu Alkohol, Drogen, Zigaretten und Tabletten.
6.Verfall des Mitleids und Erbarmens:
Schwächung des Gemeinschaftslebens, sich ausbreitender Subjektivismus, Individualismus und Egoismus.
Die daraus resultierenden Schwerpunkte liegen somit in dem körperlichen Training, der Expedition, der Projektarbeit und dem Dienst am Nächsten. Durch seine Ansätze wollte Kurt Hahn „heilsame Antriebe vermitteln“. Diese Antriebe seien der Gesellschaft verloren gegangen und so beschreibt er die Antriebe, die den zuvor genannten Verfallsthesen entgegenwirken, als Antrieb zur gesunden Bewegung, Antriebe zu Unternehmungen von Mark und Nachdruck, Antriebe zur Sorgsamkeit, Antriebe zurückzublicken und vorauszuschauen sowie vorauszuträumen, Antriebe zur Selbstzucht, Antriebe zur Selbsthilfe und Antriebe zu dem Dienst am Nächsten. (Hahn zit. n. Knoll, 1998:301ff.)